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Forschertrio ausgezeichnet

Foto: Pixabay
Chemie-Nobelpreis für bahnbrechende Materialien mit Zukunftspotenzial

Der Chemie-Nobelpreis 2025 geht an drei Wissenschaftler, deren Arbeiten das Fundament für eine neue Klasse hochporöser Materialien gelegt haben. Der Japaner Susumu Kitagawa, der in Großbritannien geborene Richard Robson und der US-Jordanier Omar Yaghi werden für ihre Entwicklung der sogenannten metallorganischen Gerüste (MOFs) geehrt.

Die drei Forscher legten zwischen den späten 1980er- und frühen 2000er-Jahren die Grundlagen für eine Materialgruppe, die heute als eine der vielversprechendsten Entwicklungen der modernen Chemie gilt. Diese metallorganischen Gerüste – kurz MOFs – bestehen aus Metallen, die über organische Moleküle miteinander verknüpft sind. Dabei entstehen fein strukturierte, hochporöse Kristalle, die wie ein „molekularer Schwamm" funktionieren.

MOFs werden heute in zahlreichen Bereichen eingesetzt: Sie können Wasser aus Wüstenluft gewinnen, Kohlendioxid aus der Atmosphäre filtern, giftige Gase speichern oder als Katalysatoren in chemischen Reaktionen dienen. Nach Einschätzung des Nobel-Komitees haben Chemiker weltweit bereits zehntausende Varianten dieser Strukturen geschaffen – jede mit unterschiedlichen Eigenschaften und Anwendungsmöglichkeiten.

„Neue Werkzeuge für die Zukunft der Chemie"

„MOFs eröffnen zuvor ungeahnte Möglichkeiten zur Entwicklung maßgeschneiderter Materialien", sagte Heiner Linke, Vorsitzender des Nobel-Komitees für Chemie, bei der Verkündung in Stockholm. Hans Ellegren, Generalsekretär der Schwedischen Akademie der Wissenschaften, ergänzte: „Diese Materialien könnten helfen, einige der größten Herausforderungen der Menschheit zu lösen." Dazu zählen unter anderem das Herausfiltern langlebiger Schadstoffe wie PFAS aus Wasser oder die Beseitigung von Arzneimittelrückständen in der Umwelt.

Von der Idee zum stabilen Material

Die Grundlagenforschung zu metallorganischen Gerüsten begann bereits 1989: Der heute 88-jährige Richard Robson experimentierte damals mit Kupferionen, um neuartige atomare Strukturen zu bilden. Dabei entdeckte er einen wohlgeordneten Kristall mit vielen Hohlräumen – stabil war dieser jedoch noch nicht. Erst Susumu Kitagawa und Omar Yaghi gelang es in den Jahren zwischen 1992 und 2003, die Materialien chemisch belastbar und dauerhaft einsetzbar zu machen.

Kitagawa zeigte sich bei der Verkündung tief bewegt: „Ich bin zutiefst geehrt und hocherfreut, dass meine langjährige Forschung Anerkennung findet", sagte der 74-Jährige in einer Telefonkonferenz.

(Zuletzt geändert: Mittwoch, 08.10.25 - 17:27 Uhr   -   1174 mal angesehen)

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