Bunte Mosaikstühle sollen Innenstadt verschönern

Reutlingen soll schöner werden. Dafür hat die Stadt beim Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“, kurz ZIZ, Fördergelder beantragt, mit denen nun regelmäßig Projekte unterstützt werden, um die Reutlinger Innenstadt attraktiver zu machen. Eines dieser Projekte ist von FERDA International. In Zusammenarbeit mit einer bildenden Künstlerin sind 16 einzigartige Mosaikstühle entstanden.
Wie im Schaufenster der Breuninger Immobilie soll es bald an mehreren Stellen in der Reutlinger Innenstadt aussehen. Etwa 25 Mitstreiter unterschiedlichster Nationalitäten haben sich dem Projekt von Susanne Stutzmann angeschlossen und über acht Termine hinweg schlichte Holzstühle in wahre Kunstwerke verwandelt.
Die Stühle kommen aus der Christuskirche. "Die haben wir von denen geschenkt bekommen", berichtet Susanne Stutzmann von FERDA International. "Das ist einfach klasse, dass wir diese Holzstühle haben. Und die sind natürlich daran interessiert, dass wir ihnen nachher Fotos schicken und das ein zweites Leben für diese Stühle bedeutet."
Mit im Boot ist die bildende Künstlerin Susanne Immer, die bereits mehrere Mosaikprojekte mit FERDA gemacht hat. Mosaik ist einfach eine tolle Kunstform, finde sie: "Es ist wirklich fantastisch, aus diesen Steinen Muster herzustellen. Man kann im Grunde alles mit diesen Mosaiksteinen belegen, ob das Stühle, Steinbänke, Tontöpfe, Holzplatten oder Spiegelverzierungen sind, das geht alles. Und es kommt immer etwas ganz Tolles dabei heraus." Die Ergebnisse können sich in der Tat sehen lassen. Fast zu schade sind sie, um sich daraufzusetzen.
Die Technik ist gar nicht so einfach. Es gilt, die korrekte Reihenfolge und die richte Konsistenz des Klebematerials zu beachten. Und auch das Finden der Motive ist eine Kunst für sich. Man hat eine gewisse Vorgabe, was die Größe angeht. Durch die Fuge gibt es Größenverschiebungen. "Ja und, welches Motiv will ich nehmen. Manche von den Teilnehmern, die sind ganz schnell und haben das Motiv gleich gefunden. Und manche legen ein Steinchen nochmal und finden noch ein anderes Steinchen, finden ein neues Muster. Das sind ganz unterschiedliche Prozesse je nach Charakter,", so Immer.
Ein Teil des Materials war noch von vorherigen Projekten übrig, aber auch neues musste her, wie etwa Material für Glanz- und Glitzereffekte oder ganz wichtig: der richtige Lack. FERDA will die Stühle an Einzelhändler verschenken, dafür müssen sie absolut wetterfest sein. "Wir wollen die vhs, die Stadtbibliothek, das Rathaus auch als öffentliche Einrichtungen anfragen: Ihr kriegt auch einen Stuhl, wenn ihr wollt und auf den aufpasst – das heißt: rausstellen, reinstellen und einfach aufpassen, dass er keine Füße bekommt", erklärt Susanne Stutzmann. "Aber das ist für die Allgemeinheit gedacht, für die Bevölkerung, für die Frauen und Männer in Reutlingen."
Ein Großteil der Teilnehmer waren Frauen von FERDA International. Frauen, die sichtbar werden und etwas umsetzen wollen. Ohne die Kooperation der Volkshochschule, die Räume und Mitarbeiter zur Verfügung gestellt hatte, wäre das Projekt aber nicht möglich gewesen.