Spatenstich im NABU-Vogelschutzzentrum
Das NABU-Vogelschutzzentrum in Mössingen ist die größte Vogelpflegestation im Land. Sie ist die erste Anlaufstelle für ca. 1000 aufgefundene und kranke Vögel pro Jahr. Zu Stoßzeiten kann es da auch mal Platzmangel geben - vor allem in der Rundvoliere, in der genesene Großvögel ihre Flugtauglichkeit beweisen, bevor sie in die Freiheit fliegen. Deswegen soll das Vogelschutzzentrum erweitert werden. Der Spatenstich dafür fand am Freitag statt.
Da packten alle mit an, beim Spatenstich für die anstehenden Baumaßnahmen im NABU-Vogelschutzzentrum. Bereits seit 1994, also seit knapp 30 Jahren, werden hier verletzte und kranke Vögel versorgt und danach wieder in die Freiheit entlassen. So viele Betriebsjahre haben allerdings ihre Spuren hinterlassen. Deswegen wird das Vogelschutzzentrum jetzt zum einen saniert, aber auch erweitert.
"Die Sanierungen sind notwendig, weil ein Großteil der Volieren nach so vielen Jahrzehnten einfach marode sind. Da haben Nager gewütet und die Anlagen drohen einzubrechen. Und die baulichen Erweiterungen brauchen wir, weil wir in den letzten Jahren festgestellt haben, dass immer mehr Störche eingeliefert werden. Allerdings können wir die Störche nicht einfach zusammen mit den Greifvögeln in einer Großvoliere halten. Durch eine zweite große Rundvoliere soll deswegen die Situation entlastet werden", erklärt NABU-Landesgeschäftsführer Uwe Prietzel.
In den Volieren können Vögel, die bereits fast genesen sind, das Fliegen üben und wieder Muskeln aufbauen. Sobald das ohne Probleme klappt, werden sie von den Mitarbeitern wieder freigelassen.
Aber die Baumaßnahmen betreffen nicht nur die Volieren, sondern auch weitere Teile des Vogelschutzzentrums: "Es werden auch die Futterküche und andere Räumlichkeiten erneuert. Außerdem soll z.B. ein Tierarztzimmer entstehen", so Prietzel.
Während der Bauarbeiten läuft der Betrieb im NABU-Vogelschutzzentrum ganz normal weiter, damit auch künftig Vögel aufgenommen und versorgt werden können. Dies geschehe oft durch ehrenamtliche Mitarbeiter – ihr Engagement wurde vom Regierungspräsidenten Klaus Tappeser beim Spatenstich explizit gelobt.
Das Vogelschutzzentrum übernimmt nämlich auch staatliche Aufgaben: "Das Land ist dazu verpflichtet, Vögel zu schützen sowie kranke und verunfallte Vögel zu versorgen. Deswegen ist der NABU ein ganz wichtiger Partner für uns, denn er übernimmt diese staatlichen Pflichten. Das ist auch die Berechtigung dafür, dass wir mit einem Gesamtvolumen von knapp 3 Millionen Euro diese Baumaßnahmen hier fördern", erklärt Tappeser.
Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 3,24 Millionen Euro, davon übernimmt das Land 90 Prozent. Im Sommer 2026 sollen die Baumaßnahmen dann abgeschlossen sein.