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Tübingen

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Warnstreik im öffentlichen Dienst: 1.800 Demonstranten in Tübingen

Die Kitas waren am Dienstag geschlossen, der Müll wurde nicht abgeholt. In den kommunalen Kliniken herrschte Notbetrieb, und so mancher, der die Sparkasse, die Gemeindeverwaltung oder den Jobcenter besuchen wollte, schaute in die Röhre. Die Gewerkschaft ver.di hatte für Dienstag und Mittwoch zu Warnstreiks aufgerufen. Und um den Forderungen im Tarifkonflikt im Öffentlichen Dienst Nachdruck zu verleihen, versammelten sich die Streikenden in Tübingen zu einer Demonstration und einer Kundgebung.

„Heute ist kein Arbeitstag, heute ist Streiktag!" Unter diesem Motto zogen in Tübingen rund 1.800 Streikende durch die Straßen der Innenstadt. So die Zahlen der Gewerkschaft ver.di, die selber mit 900 bis 1.000 Teilnehmern gerechnet hatte. Die Streikbereitschaft ist hoch, denn durch die hohe Inflation können sich die Beschäftigten immer weniger leisten. Auch das Angebot der Arbeitgeber sorgt landesweit für Unmut.

"Das Angebot ist praktisch viel zu wenig und ist sozial blind", sagte der ver.di-Landesvorsitzende Martin Gross. "Das heißt, wir haben einen großen Kaufkraftverlust schon zu Beginn der Tarifrunde von 8 Prozent, dazu kommen jetzt noch mal zwei Jahre, die ganz schwierig sind, und das Angebot der Arbeitgeber wird wirklich als Verhöhnung empfunden an der Basis bei den Beschäftigten."

Die Gewerkschaft ver.di fordert 10,5 Prozent mehr Lohn – mindestens aber 500 Euro mehr. Für die Azubis wird eine Lohnerhöhung von 200 Euro gefordert. Die Arbeitgeber haben dagegen eine Erhöhung von fünf Prozent vorgeschlagen – ergänzt durch Einmalzahlungen. Das, so die Kritik der Gewerkschaft, würde die oberen Gehaltsgruppen bevorzugen.

"Wir wollen, dass die unteren Lohngruppen einen sozialen Beitrag kriegen", so Benjamin Stein, Bezirksgeschäftsführer von ver.di Fils-Neckar-Alb. "Wir wollen, dass die unteren Lohngruppen einen sozialen Beitrag kriegen. Deswegen wollen wir die unteren Lohngruppen höher anheben als die oberen Lohngruppen, weil die Inflation in allen Bereichen gleich zuschlägt, aber in den unteren viel stärker zu spüren ist."

Für die dritte und letzte Runde der Tarifverhandlungen kommende Woche sind drei bis vier Tage vorgesehen. Der Ausgang ist offen. Die Gewerkschaft ver.di zeigt sich zu allem entschlossen.

"Wenn in der nächsten Woche bei den Verhandlungen kein Ergebnis erzielt werden kann, dann werden wir über die weiteren Optionen, eine Schlichtung oder eine Urabstimmung für den unbefristeten Streik nachdenken und alle organisatorischen Sachen einleiten, um im Zweifelsfall dann ab Mai in den unbefristeten Arbeitskampf zu treten", sagte Benjamin Stein.

Doch vorher gibt es diese Woche noch im ganzen Land weitere Warnstreiks. Auf die Region Neckar-Alb wartet am Mittwoch ein weiterer Streiktag. Dann werden Beschäftigte des öffentlichen Diensts aus dem ganzen ver.di-Bezirk zu einer Kundgebung in Reutlingen erwartet.

(Zuletzt geändert: Dienstag, 21.03.23 - 16:00 Uhr   -   1092 mal angesehen)

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