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Stuttgart

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"Integration gefährdet": Berufsschullehrer schlagen Alarm. BLV: Rund 1000 Lehrer-Stellen fehlen.

Die Berufsschullehrer im Land schlagen Alarm. Wegen einer zu geringen Anzahl von Lehrern drohe die Eingliederung von jungen Flüchtlinge zu scheitern, so der Landeschef des Berufsschullehrerverbandes (BLV), Herbert Huber, jetzt in Stuttgart. Für das kommende Schuljahr fehlen demnach rund 1000 Stellen. Der Preis für eine massiv verschlechterte Unterrichtsversorgung werde dabei nicht nur in Hinsicht auf Integrationsdefizite teuer. Der Mangel bedrohe auch den dualen Bildungsweg insgesamt.

Die Theodor-Heuss-Schule in Reutlingen. An dem Berufsschulzentrum lernen und arbeiten rund 3000 Schülerinnen und Schüler aus dem Landkreis Reutlingen Rund 140 Lehrerinnen und Lehrer unterrichten in 8 verschiedenen Schularten. Seit April 2016 kommen jetzt hier noch 15 Klassen mit insgesamt 270 jugendlichen Flüchtlingen im Alter von 15 bis 20 Jahren hinzu. Das Ziel: sie sollen durch die hier angebotenen sogenannten VABO-Sprackurse fit für selbstbestimmte und gesellschaftlich integrierte Zukunft in Deutschland werden.

In Stuttgart schlägt der Berufsschullehrerverband Baden-Württemberg jetzt Alarm. Das Ziel der Integration drohe zu scheitern, weil landesweit allein 2018 bis zu 1000 Lehrerstellen fehlen. Gleichzeitig seien aber nur 497 neue Stellen zur Neu-Besetzung zugewiesen. 860 Stellen fehlten. Dies alles nach den offiziellen Zahlen des Kultusministeriums gerechnet.

Der BLV schätzt den Bedarf indessen noch um 140 höher." Alarmierend", so Huber, seien diese Zahlen. Es drohe eine massive Verschlechterung der Unterrichtsversorgung: "Drohende Unterrichtsausfälle führen zu erheblichen Qualitätsverlusten und darunter leiden Schülerinnen und Schüler, aber auch die Ausbildungsbetriebe".

Unter diesen Vorgaben, so Huber,  werde "die von der Politik geforderte Integration scheitern"  Der BLV werde deshalb "jede Initiative des Kultusministeriums, die dringend benötigten Mittel einzufordern", unterstützen.

Der politische Hintergrund: Das Ministerium von Kultusministerin Susanne Eisenmann ist, wie alle anderen, zu einem Sparbeitrag zur Haushaltskonsolidierung gezwungen. 85 Stellenstreichungen soll es deshalb an den Berufsschulen geben.

Man appelliere deshalb "an das Finanzministerin und  die Landtagsabgeordneten, sich ihrer Verantwortung gegenüber den jungen Menschen und der Gesellschaft zu stellen". Es könne nicht sein, dass die Bildungspolitik "nur reine Mangelverwaltung" sei. "Sparauflagen ohne jeden Bezug zur schulischen Realität" schaffe "Bildungslücken, die zukünftig richtig teuer werden".

Der BLV bezweifelt zudem auch die Prognosen von fallenden Schülerzahlen und -klassen. So steige dieZahl der Asylanträge im Land seit Jahresbeginn mir jetzt rund 1700 im März wieder stark an. Zudem verblieben erfahrungsgemäß rund 75 Prozent der Flüchtlingsschüler der VABO-Sprachklassen an den Berufsschulen – entweder zur Wiederholung ihrer Klassen oder aber dann zur weiteren dreijährigen dualen Ausbildung.

(Zuletzt geändert: Dienstag, 25.04.17 - 17:00 Uhr   -   2165 mal angesehen)

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