Ortsumgang mit Manuel Hailfinger und Volker Schebesta zum Thema "Kindergarten und Grundschule"

Arbeit und Familie unter einen Hut zu bekommen, ist auch für viele Eltern in der Region Neckar-Alb ein echter Balanceakt. Denn die Möglichkeiten der Kinderbetreuung sind vielerorts begrenzt oder gar gänzlich ausgeschöpft. Die Zahl der Kinder, die in Kindertageseinrichtungen betreut werden, wächst seit Jahren stetig. Und auch die Nachfrage an den Grundschulen nach einer Ganztagsbetreuung nimmt zu. Wie es gehen kann, davon haben sich Vertreter der Landesregierung in der Gemeinde Grafenberg, im Landkreis Reutlingen ein Bild gemacht.
Ein Stückchen „heile Welt“ wollte Grafenbergs Bürgermeister Volker Brodbeck seinen Gästen aus der Landespolitik – dem CDU-Staatssekretär Volker Schebesta und seinem Parteikollegen Manuel Hailfinger, Landtagsabgeordneter für den Wahlkreis Hechingen-Münsingen – präsentieren. „Zum Glück haben wir in Grafenberg alle Erzieherstellen besetzt, sodass wir allen Kindern ab drei Jahren einen Kindergartenplatz anbieten können. Darüber sind wir sehr froh, und die kleinen Einrichtungen kommen sowohl bei den Kindern als auch bei den Eltern gut an“, berichtet Bürgermeister Volker Brodbeck.
Herausforderungen in der frühkindlichen Bildung
Im ältesten Kindergarten der Gemeinde, der seit nunmehr bald 54 Jahren besteht, werden derzeit 35 Kinder in zwei Gruppen wochentags von 7 bis 17 Uhr betreut. Die neun Erzieherinnen – eigenen Aussagen zufolge aktuell wunschlos glücklich. Doch so rosig ist die Situation nicht überall im Land.
„Das Thema, das an vielen Orten eine große Rolle spielt, ist die Personalsituation in der frühkindlichen Bildung. Für die steigende Zahl an Kindern, die wachsenden Betreuungsumfänge und das frühere Eintrittsalter in die Kindertageseinrichtungen wird mehr Personal benötigt. In den letzten zehn Jahren haben wir die Anzahl der Fachkräfte verdoppelt. Trotzdem sind weiterhin neue Zugänge in das Berufsfeld erforderlich. Aus diesem Grund haben wir den ‚Direkteinstieg Kita‘ eingeführt, der im zweiten Jahr eine verkürzte Qualifizierung für Quereinsteiger ermöglicht“, so Schebesta.
Unterstützung bei der Sprachförderung
Und auch wenn die Personalgewinnung eine große Rolle spiele, so gehe es doch nicht nur um die Quantität an Kita-Plätzen, sondern natürlich werde von Regierungsseite aus auch auf die Qualität geachtet: „In Baden-Württemberg haben wir ein großes Sprachförderpaket mit einem dreistelligen Millionenbetrag auf den Weg gebracht, das ab dem Haushalt 2025/26 umgesetzt wird. Dazu gehört auch die Unterstützung der Kindertageseinrichtungen, indem sie bei der Sprachbildung und Sprachförderung im Alltag begleitet werden“, erklärt der Staatssekretär.
„Vorbildliches Engagement“ in Grafenberg
Der Gemeinde Grafenberg und ihren Erziehern – auch im jüngsten der vier Kindergärten, bei den gerade einmal drei Jahre existierenden Wiesenhüpfern – attestierten die Besucher ein vorbildliches Engagement in Sachen frühkindlicher Bildung.
Und auch in Sachen Ganztagsbetreuung an der Grundschule, auf die ab August 2026 ein Rechtsanspruch besteht, tut sich etwas: „Wir sind derzeit dabei, die Grundschule um eine Mensa zu erweitern. In diesem Zusammenhang passt es gut, dieses Thema auch auf Landesebene zu platzieren, da wir dafür die entsprechenden Zuschüsse benötigen, um das gesamte Projekt realisieren zu können“, so Bürgermeister Brodbeck.
Die Aussichten sind vielversprechend. Im Februar könnte die Zusage für die erhofften Zuschüsse kommen. Danach soll es Schlag auf Schlag mit der Umsetzung losgehen, damit die Schüler möglichst noch dieses Jahr in ihrer neuen Mensa essen können.