Traditionelle Klosterkirche bekommt Zuwachs

Pfullingen bekommt ein neues Kulturhaus. Es steht auf dem Areal des ehemaligen Frauenklosters und grenzt an die historische Klosterkirche. Die alte Tradition soll nicht verloren gehen. Doch ein abgeschlossenes Kloster ist es längst nicht mehr. Denn es soll für Feierlichkeiten und Kunstveranstaltungen offen stehen.
Das ist sie, die historische Klosterkirche Pfullingens aus dem Jahr 1250. Früher ein Frauenkloster, das ein Konventsgebäude, eine Zehntscheuer, eine Mühle und ein Wirtschaftsgebäude beherbergte. Etwas besonders ist vor allem das original erhaltene Sprechgitter des Klosters. Es diente den Frauen damals als einzige Kontaktmöglichkeit zur Außenwelt. Auch der Architekt, Thomas Bamberg ist vom erhaltenen Zustand der Klosterkirche beeindruckt und findet vor allem eine Sache besonders.
Das Highlight des neuen Kulturhauses ist der Klostergarten, der direkt an den großen Saal angrenzt. Der große Saal bietet Raum für knapp 200 Sitzplätzen und ist barrierefrei – so beispielsweise auch die Treppen. Doch die große Herausforderung beim Bau sei eine andere gewesen, so Architekt Bamberg.
"Erstmal war das ein riesen Konkurrenzkampf zwischen den ganzen Architektbüros und wir wurden damals ausgewählt zur Realisierung, wobei das zehn Jahre fast gedauert hat, weil viele Themen geklärt werden mussten", so Bamberg. Am Eingang des Treppenhauses befindet sich die Nachbildung einer Nonne, die an die frühere Zeit des Frauenklosters erinnert. Auch weitere Installationen sind geplant.
Immer wieder zu erkennen, der alte Touch gemixt mit neuen Elementen. Auch der Bürgermeister von Pfullingen, Stefan Wörner zeigt sich begeistert vom Konzept und erklärt, was die Pfullinger erwarten können:"Für jede Zielgruppe ist hier was geplant, vor allem Kunst wird hier viel angeboten, dennoch ist es auch möglich, private und Firmenfeiern zu tätigen; mit schönen Räumen und einem schönen Klostergarten, einem Ambiente die wirklich alle Ansprüche erfüllt", so der Bürgermeister. So seien in Zukunft Geburtstage, Trauungen, Poetry-Slam-Veranstaltungen und andere Events realisierbar.
Auch im Innenbau der Kirche findet man besondere Schätze, so hat sich so mancher Pfullinger an den Innenwänden verewigt. Heute dient das Innere der Kirche als Veranstaltungsort. Jedoch soll man die Geschichte des Klosters nicht vergessen.
Der Neubau des Kulturhauses hat insgesamt 4 Millionen Euro gekostet. Rund 2 Millionen Euro Zuschüsse hat die Stadt für das Projekt erhalten. In zwei Wochen soll alles fertig sein; bis dahin sind noch einige Restarbeiten zu erledigen.