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Trickbetrüger weiter unterwegs - Prävention gegen Falsche Polizisten und Enkeltrick

Stellen Sie sich folgende Situation vor: Das Telefon klingelt, auf dem Display steht 110, am Apparat ist ein Polizeibeamter. Der Polizist erkundigt sich, ob Wertsachen in der Wohnung oder im Haus seien, und man diese gegebenenfalls in Sicherheit bringen müsste.

Deshalb würde auch gleich ein Beamter vor der Haustür stehen, der die Wertsachen in Empfang nehme. So oder so ähnlich beginnen die Geschichten um Trickbetrüger, die im gesamten Bundesgebiet vorwiegend ältere Menschen um ihre Ersparnisse bringen. Die Täter gehen dabei geschickt und manipulativ vor, so dass die Fälle nach wie vor nicht abnehmen.

Im April diesen Jahres stellte das Polizeipräsidium Reutlingen seine Kriminalstatistik aus dem Jahr 2018 vor. Und da fiel vor allem eine Sache ganz besonders auf: die Betrugsdelikte via Telefon sind extrem angestiegen. 2018 konnten im Bereich des Polizeipräsidiums Reutlingen durch die verschiedene Maschen knapp 700.000 Euro ergaunert werden.

Dies sei eine widerliche Betrugsmasche, weil so das vertrauen in Staatsorgane missbraucht werde, erklärte der Reutlinger Polizeipräsident Alexander Pick. Die Täter gehen dabei äußerst geschickt vor: aus Callcentern, die häufig in der Türkei sitzen, rufen sie die potenziellen Opfer an und bearbeiten sie dabei gekonnt am Telefon. Versiert erschleichen sie sich das Vertrauen der Opfer, bis diese bereit sind, einem weiteren Betrüger die Wertsachen auszuhändigen.

Besonders perfide: oftmals lösen die Verbrecher einen echten Polizeieinsatz im Wohngebiet aus, um sich auf die Polizeipräsenz vor Ort berufen zu können. Und genau das, wecke bei einigen Menschen Vertrauen, erklärt Polizeipräsident Pick. Allerdings werde die Polizei niemals nach Kontonummern, Vermögensverhältnissen oder ähnlichem fragen.

Prävention funktioniere vor allem durch Aufklärung, erklärt Pick weiter. Für den falschen Polizisten- oder Staatsanwalt-Trick gelte daher:

- Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge bitten

- Die Polizei ruft Sie niemals unter der Polizeinotrufnummer 110 an

- Sprechen Sie am Telefon nicht über Ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse

- Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen

Auch das Vertrauen in echte Polizisten leide durch die Betrugsmasche, betonte erst kürzlich auch der Präsident des LKAs, Ralf Michelfelder. Für den Enkeltrick gilt außerdem:

- Seien Sie misstrauisch, wenn Sie einen Anrufer nicht eindeutig erkennen

- Nennen Sie von sich aus keine Namen und Adressen Ihrer Angehörigen oder Bekannten

- Fragen Sie den Anrufer nach seinem vollständigen Namen sowie seiner Adresse und notieren Sie     sich seine Rückrufnummer

- Lehnen Sie am Telefon hohe Geldforderungen ab

- Rufen Sie diesen Verwandten oder Bekannten unter der Ihnen bekannten Telefonnummer zurück

- Meist wird von den Telefonbetrügern ein Mittäter zum Geldabholen vorgeschoben

Eine Vorauszahlung oder Ähnliches, um einen vermeintlich gewonnen Preis zu bekommen, sei ebenfalls eine häufige Betrugsmasche. Die Polizei rät dazu, keine größeren Geldbeträge zu Hause aufzubewahren. Wer sich unsicher fühlt oder das Gefühl hat, Opfer einer Betrugsmasche geworden zu sein, soll sich bei der Polizei melden. Nur so könne man gegen die Täter vorgehen, betont Polizeipräsident Pick.

(Zuletzt geändert: Mittwoch, 21.08.19 - 16:21 Uhr   -   955 mal angesehen)

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