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Tübingen

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150 Jahre DNA - Universität feiert die Entdeckung der Erbinformation

Alles Leben ist eins - oder besser: Alles Leben basiert auf einer Sache: der DNA. Die hat ein junger Forscher Namens Friedrich Miescher vor 150 Jahren in Tübingen auf dem Schloss entdeckt. Für die Verantwortlichen ein Grund um zu Feiern.

Wer sich ein bisschen mit der DNA befasst kommt schnell auf die englischen Forscher Watson und Crick. Die haben die Struktur der DNA entdeckt. Doch den Grundstein für all die Entwicklungen, die mit der DNA einhergingen, hat ein anderer gelegt.

Friedrich Miescher hat vor 150 Jahren genau hier, im Schloss Hohentübingen, einen Stoff entdeckt, den er Nuklein nannte. Nuklein ist heute als Desoxyribonukleinsäure, kurz DNA bekannt. Dass ein Wissenschaftler an der Tübinger Universität diese bahnbrechende Entdeckung gemacht hat, wissen allerdings vergleichsweise wenige. Ein Grund dafür ist, dass Miescher schüchtern war und nicht viel publiziert hat, erklärt Biologe Ralf Dahm. Mieschers Entdeckung sei trotzdem bahnbrechend gewesen.

Das ist vielleicht auch einer der Gründe, warum Vertreter von Tübinger Unternehmen aus dem Medizinbereich bei dieser Feierstunde anwesend waren. Reiner Thede, Geschäftsführer der Erbe Elektromedizin GmbH erklärt, wie Miescher auf den damaligen Gründer seines Unternehmens traf.

Der junge Forscher habe bei Bäckereibesitzer Feucht gewohnt, einem Verwandten von Christian Heinrich Erbe, dem Unternehmensgründer. Später sei Miescher dann als sogenannter Logiergast zu den Erbes gezogen.

Auch Vertreter des Unternehmens CureVac zeigten sich begeistert von der Entdeckung des Tübinger Forschers. Bei CureVac erforschen und entwickeln Wissenschaftler innovative Arzneimittel auf Grundlage des Botenmoleküls messenger RNA. Schließlich würde ihre Firma ohne die Entdeckung Mieschers vielleicht nicht existieren.

Das historische Schlosslabor in dem Friedrich Miescher seine Entdeckung gemacht hat ist seit 2015 wieder zugänglich und kann am Schloss Hohentübingen besichtigt werden. Mieschers Entdeckung, die DNA , wird wohl auch weiterhin die Grundlage für so einige Anwendungsfelder bieten. Damals hätten das wohl die Wenigsten geahnt.

(Zuletzt geändert: Sonntag, 21.07.19 - 16:05 Uhr   -   3428 mal angesehen)

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