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Tübingen

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Kein Cyber Valley - Bündnis ruft zur Kundgebung auf den Holzmarkt

Das "Bündnis gegen das Cyber Valley" lud am Samstagmittag zur Kundgebung auf den Tübinger Holzmarkt ein. Unter dem Motto "Eine Wissenschaft für die Menschen - Kein Cyber Valley" fordern die Gegner eine Zivilklausel für den Technologiepark und eine breite Debatte über Chancen und Risiken der Künstlichen Intelligenz.

Etliche Menschen hatten sich am Samstagmittag zur Kundgebung auf dem Tübinger Holzmarkt eingefunden. „Kein Cyber Valley" fordern die Kritiker, unter anderem auch Gemeinderatsmitglieder der Fraktion Die Linke: "Wir kritisieren, dass es eine Vermischung gibt von ökonomischen Interessen. Es sind sogenannte Global Players da, wie Amazon, wie Bosch, wie die Daimler Group und ZF, die zum Teil auch rüstungsnahe Forschung betreiben, keine tarifverbundenen Verträge machen mit Wissenschaftlern und Dienstleistern. Und wir kritisieren, dass es keine klare Trennung gibt. Die Zivilklausel – sprich, dass die Forschung rein zivilen Zwecken dient – ist nicht da. Und es gibt auch kein Bemühen von Seiten der Uni, diese zu installieren" - so Gitta Rosenkranz, Die Linke.

Die Kritiker des Cyber Valleys betonen, dass sie keine Gegner der KI-Forschung, also der Forschung an Künstlicher Intelligenz, seien. "Wir sind dafür." Laut Rosenkranz könnten KI und Robotik einen großen Gewinn bringen, gerade für Menschen, die schwer chronisch krank seien – und auch im Alltag zur Erleichterung. "Wir sehen da überhaupt kein Problem, dass zu betreiben. Aber es muss öffentlich sein, öffentlich finanziert werden, und es muss durch öffentliche Kontrollgremien, die unabhängig sind, kontrolliert werden."

Freie Forschung, die frei finanziert werden müsse – ohne Global Players wie Amazon – fordern die Cyber-Valley-Gegner. Außerdem wird auch schon seit geraumer Zeit eine Zivilklausel gefordert, die ethische und moralische Belange klären soll. Die Forderung zur Zivilklausel sei schon bei der ersten Gemeinderatssitzung zu einer Optionsvergabe bei Amazon selber eingegangen. Diese sei belächelt worden: "Zuerst hieß es, das kann man nicht machen – dann wurde darüber diskutiert. Und es soll so etwas wie eine Ethik-Formel geben, die aber weder bindend noch verbindlich ist und das ist dann für uns ein reines Schönheitsprogramm, damit die Leute beruhigt sind.

Durch Amazon und weiter Global Players könne außerdem auch die Stadtgesellschaft deutlich geschädigt werden, so Rosenkranz. In kleineren Städten in den USA habe Amazon gutes Miteinander schon kaputt gemacht, weil etwa die Lebenshaltungskosten und Wohnkosten steigen würden.

Die Kundgebung auf dem Holzmarkt ist die erste in diesem Jahr. Das Bündnis gegen das Cyber Valley plant aber viele weitere Veranstaltungen. Auch der Student Alieren Renkliöz, der zu den Besetzern des Kupferbaus im Dezember gehörte, ist mittlerweile Mitglied des Bündnisses und will auch weiterhin die Aufmerksamkeit auf das Thema lenken. Neben der Umsetzung ihrer Forderungen wünscht er sich vor allem eines: "Zuallererst, dass der Protest nicht abebbt, sondern dass wir so wie heute in großer Zahl am Start sind und informieren und unsere Punkte durchsetzen. Das ist das Ziel. Also kein Cyber Valley."

Proteste, Kundgebungen und die Kontaktaufnahme mit den Leuten vor Ort – Maßnahmen, um noch mehr Leute für ihre Sache zu gewinnen, um letztendlich vielleicht doch noch ihre Forderungen durchsetzen zu können.

(Zuletzt geändert: Sonntag, 17.02.19 - 14:46 Uhr   -   2023 mal angesehen)

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