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Reutlingen

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Tarifkonflikt - In Reutlingen und Tübingen blieben die meisten Busse am Mittwoch in ihren Depots

"Heute ist kein Arbeitstag - Heute ist Streiktag" - so die Parole der Reutlinger und Tübinger Busfahrer während ihres Demonstrationszuges. Seit Mitternacht stehen die meisten Busse in Reutlingen und Tübingen in ihren Depots - denn die Busfahrerinnen und Busfahrer wollen vor der dritten Verhandlungsrunde am 18. Februar den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen.

Der Zentrale Omnibusbahnhof an diesem Mittwochvormittag ist wie ausgestorben. Kein Wunder – denn heute streiken die Busfahrerinnen und Busfahrer in Reutlingen.

Sie und weitere Busfahrerinnen und Busfahrer aus Tübingen haben sich bereits in den frühen Morgenstunden zum Warnstreik zusammen gefunden.

Mit Trillerpfeifen und Parolen zogen die rund 250 Arbeitnehmer dann durch die Reutlinger Innenstadt zur Kundgebung am Zentralen Omnibusbahnhof.

Die Gewerkschaft ver.di fordert einen Lohnanstieg für die Omnibusfahrer privater Unternehmen. Denn diese würden 10% weniger als die Kollegen vom öffentlichen Dienst verdienen, so der Benjamin Stein, ver.di-Geschäftsführer für den Bezirk Fils-Neckar-Alb.

„Wir fordern 5,8% auf 12 Monate. Und leider hat der Arbeitgeber nur 2% auf 12 Monate angeboten und sie haben auch deutlich gesagt, dass Busfahrer heute eigentlich mit 17 Euro genug verdienen und sie eigentlich nicht bereit sind überhaupt was zu geben" erklärt Benjamin Stein.

Um den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen, wird deshalb an diesem Mittwoch gestreikt. Die nächste Verhandlungsrunde ist auf den 18. Februar angesetzt. Sollten die Arbeitgeber dann kein passendes Angebot dabei haben – gibt es von Seiten der Gewerkschaft und Arbeitnehmern schon konkrete Pläne.

„Wenn die Arbeitgeber heute das Signal nicht verstanden haben, dann sind die Kolleginnen und Kollegen bereit, den Streik auch auszuweiten. Im Zweifelsfall, wenn man überlegt, was man machen kann, dann gibt es keine langen Ankündigungsfristen mehr oder eben spontan streiken" so der ver.di-Bezirksgeschäftsführer.

Die Arbeitsbedingungen sowie die Verantwortung, die auf den Busfahrerinnen und Busfahrern lasten würde, sind der Grund für eine Forderung nach mehr Geld.

„Ein Busfahrer fährt jeden Tag zwischen 700 – 800 Fahrgäste, hat die Verantwortung für sich und die Fahrgäste und die anderen Verkehrsteilnehmer. Und deswegen tun wir es auch. Weil hier geht es darum, dass die Arbeitnehmer, die die Verantwortung tragen, auch gute Arbeitsbedingungen haben, um die Verantwortung auch tragen zu können. Und vor allem auch, wenn man Fahrer sucht, es auch ordentliche Löhne dafür gibt" so Stein.

Aber auch die Pausenregelungen und die Arbeitszeiten seien Grund genug, um mehr Geld zu verlangen.

„Weil wir gezwungen sind Überstunden zu machen, weil für einen sehr niedrigen Stundenlohn haben. Wir sind gezwungen über Feiertage zu arbeiten, übers Wochenende, Nachts – also wir sind sehr belastet davon" erzählt uns RSV-Busfahrer Mustafa Baykan.

Einige Linien wie der Expresso zum Flughafen Leinfelden-Echterdingen oder Linien zwischen Hauptbahnhof und Kliniken in Tübingen waren vom Streik ausgenommen.

Die Belastungen der Busfahrerinnen und Busfahrer bekommen jetzt auch die Bürgerinnen und Bürger und natürlich die Arbeitgeber zu spüren.

Ob es bei diesem einen Warnstreik bleibt oder ob wir mit weiteren Ausfällen rechnen müssen, wird der 18. Februar zeigen.

(Zuletzt geändert: Mittwoch, 13.02.19 - 16:21 Uhr   -   2304 mal angesehen)

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