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Bad Urach

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Schäferlauf 2017: Ein Sturz, eine Rangelei und viel Prominenz

Es gilt als schönstes Heimatfest im Ländle - auf jeden Fall ist es eines der ältesten: der Uracher Schäferlauf. Im Jahre 1723 verfügte Herzog Eberhard Ludwig, dass die Schäfer zum für alle verpflichtenden Jahrestreffen mit Schäferlauf nicht mehr den weiten Weg nach Markgröningen auf sich nehmen mussten. Statt dessen gab es zusätzliche regionale Schäfertreffen in Wildberg, Heidenheim und eben in Urach. Seit der Auflösung der Zünfte 1828 veranstaltet die Stadt den Schäferlauf und gestaltete ihn zu einem großen Stadt- und Heimatfest um. Seit Freitag wird gefeiert, und am Sonntag war der Höhepunkt.

Einmarsch auf dem Marktplatz in Bad Urach. Bereits am frühen Sonntag-Morgen zog sich der Kleine Festumzug durch die Straßen der Altstadt. Mit dabei die Akteurinnen und Akteure des Heimatfestes – außerdem zahlreiche Musikkapellen aus Urach und Umgebung sowie aus den befreundeten Schäferlauf-Städten Markgröningen und Wildberg.
 
Langsam füllte sich der Marktplatz, bis der kleine Festzug beendet war.  Dann spielten alle beteiligten Musikkapellen zusammen den Fuhrmannsmarsch.
 
Die Zunftfahne befindet sich seit der Auflösung der Zünfte in der Obhut der Stadt. Bürgermeister Elmar Rebmann übergab sie für das Fest wieder an den Landesschafzuchtverband. "Welch herrliches Bild, welch herrliche Trachten, ein schönes Schäferlaufwetter!" sagte Rebmann.
 
Tatsächlich scheint Petrus nicht Fischer, sondern Schäfer zu sein, denn der Regen verschonte die Feierlichkeiten bis zum Schäferreigen in der Zittelstadt komplett. Doch zunächst stand der Walzer des Bürgermeisters an. Elmar Rebmann tanzte mit Franziska Weber. Im Anschluss zog der kleine Festumzug weiter zur Kirche und zum Festgottesdienst.
 
Nach dem Gottesdienst zog dann der Große Festumzug zweimal über den Marktplatz und dann zum Festplatz Zittelstadt. Darin die Kutschen mit den Ehrengästen – hier unter anderem mit Bürgermeister Elmar Rebmann und neben ihm Landwirtschaftsminister Peter Hauk. Außerdem Cem Özdemir, Bundeschef der Grünen und gebürtiger Uracher neben Ex-Bundeswirtschaftsminister Helmut Haussmann.
 
Am Großen Festumzug beteiligten sich mehr als achtzig Gruppen mit mehr als zweitausend Teilnehmerinnen und Teilnehmern: Trachtengruppen, Musikkapellen und Vereine. Mehr als vierzig Wagen fuhren mit – kein einziger von ihnen motorisiert. Viele der Pferde kamen vom Haupt- und Landgestüt Marbach. Doch sie waren nicht die einzigen Tiere Umzug.  Natürlich nahmen auch Schafe daran Teil –  und wie jedes Jahr ein Publikumsliebling: die Gänse von der Künkele-Mühle.
 
Zahlreiche Zuschauer hatten sich derweil in der Zittelstadt eingefunden, wo der Festzug einmarschierte.Als Moderatoren überzeugten Silke Maier, die ihr Moderatoren-Debut gab, und in bewährter Weise Siegfried Rau. Der Schäferlauf strebte seinem Höhepunkt zu

Dieses Jahr zum letzten Mal als Büttel: Ottmar Todtenhaupt. Er hat die Rolle vor 40 Jahren von seinem Vorgänger Kurt Maurer übernommen: Insgesamt 26 Mal hat er seither den Büttel gespielt.  Todtenhaupts Nachfolger für zukünftige Schäferläufe ist übrigens Benjamin Schöllhammer. Der hatte dIeses Jahr die Rolle des Büttels bereits in drei der acht Bühnen-Auftritten der "Schäferlies" übernommen.

Die Schimpfrede auf die umliegenden Ortschaften meisterte Todtenhaupt auch dieses Mal wieder mit Bravour.Nach dem Büttel aus der „Schäferlies“ folgten die Tänze der Kreisreiterpaare – der Metzgertanz und der Bechertanz.

Die Wasserträgerinnen machten Jagd auf Stadträte und Bürgermeister: Es ging wie immer darum, die Herren in ihren Anzügen möglichst nass zu machen. Dann der Höhepunkt des Festes, der eigentliche Schäferlauf. Bei den Frauen stürzte die Favoritin, als sie klar in Führung lag. Es gewann Kathrin Hagenlocher aus Wildbad.  Sanitäter kümmerten sich um die gestürzte Läuferin. Ernsthafte Verletzungen habe es zum Glück aber nicht gegeben, hieß es.
 
Der Lauf der Männer: Leichte Rangeleien an der Wendemarke, dann war die Sache klar:  Der Titelverteidiger Daniel Erhardt aus Markgröningen konnte auch in diesem Jahr die Schäferkrone mit nach Hause nehmen.
 
Die Krone für die Schäferkönigin gab es von Landwirtschaftsminister Peter Hauk, die Krone für den Schäferkönig von Bürgermeister Elmar Rebmann. Mit dem Schäferreigen zu Ehren des neuen Königspaars endeten die Feierlichkeiten in der Zittelstadt. Eine ausführliche Reportage zum diesjährigen Schäferlauf sehen Sie am Sonntag in unserer Reportage „Vor Ort“.

(Zuletzt geändert: Dienstag, 25.07.17 - 14:11 Uhr   -   5209 mal angesehen)

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